Das zweite Leben eines namenslosen Buggys

In Luxemburg erfreute sich der populäre Auto-Cross-Rennsport mal großer Beliebtheit. Alles begann in den frühen 1970er Jahren. Einfallsreichen fleißigen Automobiltechnikern und Hobbyschraubern bot er eine spannende Freizeitbeschäftigung –vor und nach jedem Rennen. Seit 1994 Geschichte! Wenigstens auf Luxemburger Rennpisten. Die allermeisten ehemaligen Rennwagen sind in der Zwischenzeit in der Schrottpresse gelandet – wenigstens einer hat überlebt, ist sogar zur Luxemburger Ikone in der Auto-Cross-Renngeschichte geworden. Es handelt sich um einen Einsitzer. Seine Geburtsstunde schlug 1974 in der Lehrwerkstatt von Arbed Belval. „Chef“ Marc Pannacci, der an der Uni Kaiserlautern Automobilbau studiert hatte, hatte als Unterbau ein VW-Käfer-Fahrwerk mit Motor und Getriebe gestiftet, die „Léierbud“ baute die Karosserie darüber und den Pilotenstand hinein. Am 15. August 1974 gab der damals noch namenslose Buggy seinen Einstand bei einem Rennen im Escher Burgronn. Marc Pannacci klemmte sich selbst hinter das Lenkrad, wurde guter Klassendritter – und beließ es bei seiner einzigen Hatz auf der Rennpiste. Der Léierbud-Buggy ging – im Besitz seines Baumeisters - einen ähnlichen Weg, machte nur sehr sporadisch Auftritte als Ausstellungsobjekt.

Jetzt Rückkehr in die Öffentlichkeit. Nicht mehr „anonym“, sondern als Ur-Buggy. Technisch wieder einsatzfähig und frisch herausgeputzt startete der gelbe Rennflitzer 2022 sein zweites Leben. Allerdings nur als Ausstellungsstück! Als solches erinnert er an die – Luxemburger! - Auto-Cross-Geschichte, steht er Zeuge für die begeisternde Kreativität junger Handwerker. Auch jetzt noch, 50 Jahre später.

Am kommenden 15. August jährt es sich zum 50. Mal, dass der Buggy über die damalige Burgronn-Rennpiste getrieben wurde. Willy Andres, dem die Luxemburger Auto-Cross-Szene äußerst viel zu verdanken hat, will an dem Tag den gelben Monoposto für einige Stunden dorthin zurückbringen und ausstellen. Bis dahin wird der Buggy (in Luxemburg) mehrere Mal öffentlich im Scheinwerferlicht geglänzt haben, unter anderem zurzeit (19., 20. und 21. März) bei den LUXSKILLS-Tagen im CNFPC Esch/Alzette (Raemerich) und am 27. April beim Oldtimer-Tag in Grevenmacher. Weitere Termine und mehr Auto- Cross-Infos sind zu finden auf Facebook (Lëtzebuerger Auto Cross-Nostalgie) und Youtube (50 Joer Auto Cross Buggy).

Das Foto zeigt den Buggy am 18. März dieses Jahres "zurückgekehrt" vor die einstige Arbed-Belval-Léierbud (in der heute das CNFPC weiterbildende handwerkliche Fähigkeiten lehrt).