Feuerwehrlokal in Sicht ?

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Korps Vianden hofft auf raschen Neubau


„Es war eigentlich ein Jahr wie jedes andere auch“, so der Korpschef der Viandener Feuerwehr, Pascal Heinen in seiner Ansprache dieser Tage Eingangs der Generalversammlung, zu der sich, wie gewohnt, neben den Mitgliedern auch wiederum zahlreiche Gäste eingefunden hatten.

Seien größere Brände im vergangenen Jahr ausgeblieben, so habe es jedoch nicht an Einsätzen gefehlt, so der Korpschef mit Hinblick auf die zahlreichen „technischen“ Einsätze, darunter zunehmen viele Auto- und Motorradunfälle. Vor allem hier gelte es, der seelischen Belastung Stand zu halten, was nicht immer sehr einfach sei.

Im Rettungsdienst sei Vianden und Umgebung noch immer ein roter Fleck auf der Landkarte, was bedeute, dass jedwede medizinische Hilfe wie Krankenwagen oder Rettungsdienst im Notfall über 20 Minuten benötigen würde, um vor Ort einzutreffen, so der Korpschef. Diesbezüglich sei angemerkt, dass zur Zeit 17 Mitglieder der Viandener Wehr sich bereit erklärt haben, an den „First-Responder“-Formationen teilzunehmen.

Ab 2014 solle auf Vorschlag des Regionalinspektorats für die Teilnehmer an Formationen und Instruktionen eine Entschädigung seitens der Gemeinden ausbezahlt werden. Die Mitglieder der Viandener Wehr verzichten aber mit Einverständnis der Gemeinde auf diese Entschädigungen (rund 25 000 Euro in 2014), damit diese integral in die Studien und Pläne für einen sich seit langem aufdrängenden neuen adäquaten Feuerwehrbau fließen können. Die Zeiten hätten sich geändert, heutzutage könne ein leistungsstarker Feuerwehrdienst in einem ausgemusterten „Trammschapp“ nicht mehr funktionieren, so Pascal Heinen.

Aus dem von Patrick Federspiel vorgetragenen Tätigkeitsbericht geht hervor, dass die Viandener Wehr auch im vergangenen Jahr sehr aktiv war. Bei 262 Aktivitäten jeglicher Art nahmen insgesamt 1 801 Personen teil und so kam die beachtliche Zahl von 5 052 Stunden zusammen. An 78 Übungen und Lehrgängen nahmen 472 Personen teil, dies mit einem Total von 1 401 Stunden. Dem vom beigeordneten Korpschef Gilles Spanier vorgetragenen Einsatzbericht zufolge absolvierten die 38 aktiven Feuerwehrleute, darunter 14 Atemschutzträger, im vergangenen Jahr 74 Einsätze, davon acht Brand- und 66 technische Einsätze, dies mit einem Total von 786 Stunden.

Die sieben Mitglieder der Jugendfeuerwehr haben laut Jugendleiter Michel Heinen 25 Aktivitäten mit 142 Beteiligungen und 285 Stunden vorzuweisen. Die fünf Fahrzeuge der Feuerwehr Vianden legten im vergangen Jahr insgesamt 10 487 Kilometer zurück. Bei einem dieser Einsätze kam der Mannschaftstransportwagen (MTW) bei einem Unfall zu Schaden und wird im Laufe des Jahres durch einen neuen MTW (35 000 Euro) ersetzt.

Kantonalinspektor Charles Zanter dankte der Viandener Wehr für ihre wertvolle Arbeit zum Schutze der Mitbürger und ging kurz auf die zur Zeit laufenden Umstrukturierungen im Rettungswesen ein. Diesbezüglich rief er alle Mitglieder dazu auf, an den wichtigen Formationen teilzunehmen, um die noch fehlenden obligatorischen Ausbildungsstufen zu absolvieren. Erfreut zeigte sich der Kantonalinspektor darüber, dass nun endlich Bewegung in das Dossier „Feuerwehrneubau“ kommen würde.

Dass dem so ist, bestätigte anschließend Bürgermeister Marc Schaefer. Dieser Neubau dränge sich schon seit langen Jahren auf. Marc Schaefer dankte allen Mitgliedern der Viandener Feuerwehr für ihren unermüdlichen Einsatz und hob besonders ihren Willen zur Teilnahme an den äußerst wichtigen „First-Responder“-Formationen hervor.

Der Vorstand der aus 47 Mitgliedern bestehenden Feuerwehr setzt sich wie folgt zusammen: Korpschef ist Pascal Heinen, beigeordnete Korpschefs sind Jeff Rischartz und Gilles Spanier, Sektionschefs sind Patrick Federspiel, Michel Heinen und Joé Pleim, Sekretärin ist Anne Ries, Kassiererin ist Sonja Herrmann-Welter, Jugendleiter ist Michel Heinen, Personaldelegierte sind Alfons Becker, Manuel Goncalves und Sacha Merges.


Text/Foto: ARMAND WAGNER