Een aanert Déifferdéng - eng aaner Politik ass méiglech!

Nach den Wahlen 2005 hat die DP/Déi Gréng-Koalition ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie haben versucht, den Anschein aufrecht zu erhalten, dass nach dem LSAP-Stillstand endlich wieder etwas geschieht. aber dabei immer mehr soziale, ökologische und demokratische Aspekte außer Acht gelassen.

Leider kritisiert die Opposition seit Jahren nur die Oberfläche. Sie kritisiert bei DP/Déi Gréng nur in der Art und Weise, wie diese die Gemeinde verwalten. Doch das größte Problem ist der Masterplanvohne Rücksicht auf Verluste einen „Strukturwandel“ herbeizuführen und aus Differdingen im Turbo eine „moderne und kosmopolitische“(1) Stadt zu machen. Ist daran etwas auszusetzen? Ja, denn für die blau-grüne Mehrheit bedeutet die Umsetzung dieser wohlklingenden Wörter, dass öffentliche Einrichtungen privatisiert werden (PPP - Parc des Sports / Aquasud), gemeindeeigene Grundstücke an private Unternehmen verkauft oder vertauscht werden, durch kostspielige Eventkultur massiver Promoaufwand betrieben wird (ARENA / massive Anzeigenkampagnen für Events, ...) und diese Eventkultur über die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung gestellt wird (Skipiste und Party-Iglu im Parc Gerlache).

Wo ist dabei das Problem? Ein Resultat davon wird die Verteuerung der Miet- und Kaufpreise für Wohnraum sein. Ein weiteres Resultat wird der Abbau von Arbeitsplätzen bei der Gemeinde sein (ohne Kündigung, aber auch ohne Neuanstellung für die neu geschaffenen Infrastrukturen). Die Verteuerung von Wasser- und Abfalltaxen spürt die Bevölkerung schon seit einigen Jahren und sie wird sich wohl auch nicht so schnell beruhigen. Zusammen mit der aktuellen CSV/LSAP-Regierungspolitik wird das noch mehr Druck auf die Jugendlichen, Alleinerziehenden und MigrantInnen - also alle Menschen mit niedrigem Einkommen - ausüben.

Dis sind tiefgreifende Veränderungen, die ohne partizipatorisch-demokratische Prozesse stattfinden. Bürgerforen und Referenden hat Differdingen trotz dem Versprechen des „Dialoges“ nicht gesehen. Kinder- und Jugendgemeinderat, Forum zu Integration und Seniorenforum dienen mehr zur Dekoration als zur Mitbestimmung der Bürger.

Die Opposition übersieht diese Entwicklung, kritisiert nur isoliert kosmetische Symptome dieser neoliberalen Strategie. Sie wird so Niemanden überzeugen und es „an der Macht“ nicht anders machen. Das alleinige Kritisieren ist und wirkt nur konservativ und reicht nicht aus. Wirkliche und ernst gemeinte Alternativen sind nötig, um der Differdinger Bevölkerung die Wahl vor Augen zu führen, welche sie im Hinblick auf ihre Stadt treffen muss. Eine Stadt, die wie ein Unternehmen funktioniert und um jeden Preis kompetitiv Investoren anziehen will, oder eine Stadt, in der bezahlbarer Wohnraum, sichere Arbeitsplätze, Unabhängigkeit von fossilen Energien, diversifizierte Kultur, Austausch und Zusammenleben von verschiedenen Altersgruppen, sozialen Klassen und verschiedenen Nationalitäten durch eine aktive und kooperative Beteiligung erreicht wird?

Diderich Gary

(1) Zitat aus einem Antwortbrief vom Differdinger Bürgermeister Claude Meisch an die Bürgerinitiative für den Schutz des Parc Gerlache