Die Bewegung als Selbstverteidigung.
to see more pictures.
Tai-Chi begeistert in der Lallinger Sporthalle.
Der Judo Club Esch/Alzette lud zu einer Vorführung der inneren Kampfkunst Tai Chi Chuan in die Lallinger Sporthalle ein. Tai Chi war ursprünglich eine chinesische Kampfkunst, die zur Selbstverteidigung und im Kampf eingesetzt wurde. Heute wird sie vor allem als eine Form sanfter, meditativer Bewegung verstanden und praktiziert. Doch es geht auch darum, das jahrtausendealte Geheimnis dieser Praxis neu zu entdecken. Aus diesem Grund wurde die Veranstaltung in vier thematische Teile gegliedert. und bot den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, eine faszinierende Mischung aus harmonischer Körpersprache und Körperbeherrschung, sowie den Übergang zur praktischen Selbstverteidigung.
Teil 1: Den Auftakt machte Professorin Barbara Delaere, Tai-Chi-Weltmeisterin von 2021. In fließenden, langsamen Bewegungen führte sie die Teilnehmenden durch klassische Formen, die Körper und Geist in Einklang bringen. Ihre ruhige und präzise Anleitung ließ die meditative Tiefe des Tai-Chi unmittelbar spürbar werden.
Teil 2: Anschließend demonstrierte Sifu Gerald Begaert, wie die jahrhundert alte, ursprünglich als Kampfkunst entwickelte Praxis auch zur Selbstverteidigung eingesetzt werden kann. Mit klaren, effektiven Anwendungen zeigte er, dass die weichen Bewegungen des Tai-Chi durchaus kraftvolle Wirkung entfalten können.
Anhand von drei Alltagssituationen – Würgen, Festhalten und dem Einsatz des Handys als Verteidigungshilfe – erklärte er praxisnah, wie sich Gefahrensituationen mit einfachen, gezielten Bewegungen entschärfen lassen. Besonders eindrucksvoll war die Demonstration mit einem Kind als Übungspartner: Sie machte deutlich, dass man sich auch ohne körperliche Überlegenheit erfolgreich wehren kann – wenn Technik, Haltung und Reaktion stimmen.
Teil 3: Im dritten Abschnitt präsentierte sich die Tai-Chi-Sektion des Escher Judo Clubs unter der Leitung von Ernest Hevessy. Unterstützt und beobachtet von Professorin Delaere und Sifu Begaert, zeigten die Vereinsmitglieder ihr Können – mit beeindruckender Präzision und Ausdruckskraft.
Teil 4: Den krönenden Abschluss bildete eine Darbietung von Barbara Delaere, in der sie die Verbindung von Eleganz und Energie eindrucksvoll verkörperte – sowohl in langsamen wie auch in schnellen Bewegungssequenzen, ausgeführt mit Schwert und Fächer. Eine wahre Meisterleistung, die das Publikum in ihren Bann zog.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie vielseitig Tai-Chi-Chuan sein kann – als Meditation in Bewegung, als Selbstverteidigung und als künstlerische Ausdrucksform. Ein gelungener Vormittag, der mit einem gemeinsamen Umtrunk entspannt ausklang.