Klimabündnisgemeinde Walferdingen: mehr als ein Schild im Ortseingang?

Kaum Initiativen zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes

Seit einigen Jahren ist die Gemeinde Walferdingen Mitglied im Klimabündnis. déi gréng begrüßen diese Mitgliedschaft, vermissen aber eine Umsetzung der Ziele der Klimabündnisgemeinden, unter anderem die Reduktion von 10% des CO2-Ausstoßes alle 5 Jahre. Noch immer kennt Walferdingen nicht den Energieverbrauch der gemeindeeigenen Gebäude, geschweige denn den gesamten CO2-Ausstoß der Gemeinde. Noch immer werden kommunale Neubauten oder Gebäudesanierungen ohne Energiekonzept durchgeführt (z.B. Erweiterung der Schule in Walferdingen, Ausbau PIDAL, Erneuerung Centre Prince Henri)! Seit vielen Jahren brüstet sich die Gemeinde mit der Solaranlage auf dem Dach der Bereldinger Schule; seither sind keine Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien hinzugekommen.

Einige Lichtblicke

Es gibt aber auch Lichtblicke in der Gemeinde: so zum Beispiel die von hochmotivierten Lehrern initiierte Aktion: „Gréng Féiss“, die dazu geführt hat, dass immer mehr Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, anstatt von den Eltern gefahren zu werden. Ein anderes positives Beispiel ist die Wärmekraftkoppelungsanlage des lokalen Schwimmbades PIDAL, dessen Erweiterung ansonsten nicht eben durch Energieeinsparungen auffällt, ganz im Gegenteil (siehe Bild: Nachtbeleuchtung).

Die Gemeinde Walferdingen ist gefordert, die globalen Herausforderungen wie Klimaschutz und Verteilungsgerechtigkeit anzugehen. Der Ausstieg aus der Ölabhängigkeit und der Atomkraft muss sofort angegangen werden: Ziel ist die energieautarke Gemeinde durch die Nutzung regenerativer Energie sowie Energieeffizienz.

„déi gréng“ Walfer schlagen unter anderem folgende Maßnahmen zur lokalen Energiepolitik vor:

-Die Gemeinde gibt sich ein Aktionsprogramm, um die Anforderungen des Klimabündnisses auf ihrem Gebiet zu erreichen und orientiert alle ihre Entscheidungen an diesen Zielsetzungen;

-Eine CO2-Bilanz wird erstellt und regelmäßig aktualisiert;

-Ein Solarkadaster zur Ausweisung potentieller Flächen für die Nutzung von Solarenergie wird erstellt;

-die Gemeinde initiiert Photovoltaik- Gemeinschaftsanlagen auf kommunalen Dachflächen (z.B. Halle “service technique“), an denen alle Bürger sich beteiligen können;

-Kommunale Neubauten werden nach Passivbauweise (Klasse A) oder mindestens Klasse B realisiert;

-Die Gemeinde sorgt für eine Energieberatung der Haushalte vor Ort, die auf regionaler Ebene aufgebaut wird und unter der direkten Verantwortung der Gemeinden steht;

-die energetische Sanierung von Privatwohnungen wird, zur Prävention der Energiearmut, von der Gemeinde zusätzlich zu den staatlichen Hilfen subventioniert und präfinanziert.