Torfmoose, typische Arten der Moore und Torfbildner, sind in Luxemburg leider sehr selten geworden. Sie haben spezielle Ansprüche an die Boden- und Wasserverhältnisse – nährstoffarm, sauer und dauerhaft nass –, so dass sie nur noch auf wenigen Stellen im Land vorkommen.
Die Gemeinde Groussbus-Wal engagiert sich daher für die Erhaltung des einzigartigen Niedermoores „Haardsebruch“ am „alten Dellener Weg“. Das Gebiet war früher ein grundwasserabhängiges Niedermoor, indem Torfbildung stattgefunden hat. Die Torfablagerungen finden sich heute noch an wenigen Stellen, allerdings leider nicht mehr großflächig. Diese Bedingungen sind ideal für das Vorkommen von Torfmoosen. Gelingt es Niedermoore wie das hiesige zu erhalten, wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Das Naturschutzsyndikat SICONA hat in diesem Gebiet bereits vor rund 30 Jahren Maßnahmen zur Wiederherstellung des wertvollen Biotops durchgeführt, setzt seitdem auch regelmäßig Pflegearbeiten und ein botanisches Monitoring um. Die letzten Jahre wurden mehrfach Wiederansiedlungen von Torfmoosen ausgeführt: Sie wurden auf mehreren nur wenige Quadratmeter großen Teilflächen händisch ausgestreut und gepflanzt. Hierbei wurden unterschiedliche Methoden getestet und nach wissenschaftlichen Kriterien begutachtet, die sogar in einem wissenschaftlichen Artikel publiziert werden konnten. Sind die Torfmoose einmal angewachsen, vermehren sie sich bei idealen Wuchsbedingungen und bilden im Optimalfall kleine Bulte aus. Als typische Arten der Niedermoore tragen sie dann zur Artenvielfalt und zur Intaktheit dieses seltenen Lebensraumes bei, was sich letztlich positiv auf die von ihm ausgehenden Ökosystemleistungen, wie Klima- oder Wasserschutz auswirkt.
Besonderer Dank gilt der Gemeinde und dem Umweltministerium für die Finanzierung der Arbeiten auch dem Bewirtschafter der Fläche, der der Umsetzung des Projekts eingewilligt hat.