ACAT blickt auf 40 Jahre Kampf für Menschenrechte und Menschenwürde zurück. Nach sieben Jahren Präsidentschaft übergab ACAT-Präsidentin Christina Fabian den Führungsstab an Patrick Hurst.
Im großen Forum Campus Geesenknaeppchen hatten sich am 5. Dezember mehr als 200 Gäste versammelt um den 40. Geburtstag der Luxemburger Gruppe von ACAT (Action des Chrétiens contre la torture et la peine de mort) zu begehen. Unter den Gästen befanden sich Vertreter einiger Ministerien, Schulen, Religionsgemeinschaften, Kirchen, und befreundeter ONG`en, darunter CGT, Radio ARA, SNJ, Doury, Lux Eureka, EFID, Iranian Diaspora, Indian Association Luxembourg, „Nemmen mat eis“, Ukrainian Community und vor allem vier Chöre, die mit Acat schon lange befreundet sind. Vor allem der Chor der ATD Quart Monde sorgte unter Leitung von Nicolas Billaux mit seinen mutmachenden Liedern für Stimmung in der adventlichen Zeit. Dazu kam noch der Chor „Chorus“ von Jean Claude Reckinger, der internationale Chor „Praise“ und der ukrainische Chor „Xaivir“. Als Festgast wurde ein Vertreter der Uni Lëtzebuerg begrüsst und natürlich der Präsident des europäischen ACAT Dachverbandes FiACAT Christophe D’Aloisio aus Brüssel. Die perfekte Moderation lag bei Raphael Weickmans aus dem Luxemburger ACAT-Vorstand. Zahlreiche Freiwillige, junge und ältere hatten das Fest wochenlang mit vorbereitet.
Die Begrüßung hatte die scheidende ACAT Präsidenten Christina Fabian übernommen, die sichtlich bewegt, ihre sieben Jahr an der Spitze von ACAT Revue passieren ließ. Während des Abends wurde auch ein Grußwort der ehemaligen Präsidentin Bernadette Jung per Video zugeschaltet. Auch der ACAT Mitarbeiter Narek Minassian in Armenien sprach per Video ein Grußwort aus Erewan.
Neben den Chören traten auch das Duo Contraviento mit ihrem Lied „Gracias a la vida“ aus Chile/Deutschland auf. Dazu kamen zahlreiche Solisten wie der blinde afrikanische Sänger Jean Ziata oder der ukrainische klassische Tänzer Lev Babych, der am Ende des fast vierständigen Abends zu der Musik des Komponisten Paul Daniel Teodorescu unter dem tosenden Applaus des Publikums einen hoch professionellen Tanz darbot, der auf die Lage von Opfern von Verfolgung hinwies.
In seinem Festvortrag trug Botschafter Luc Dockendorf, der in Genf für Cybersecurtiy und Digitalisation zuständig ist, in Vertretung des erkrankten ehemaligen Außenministers Jean Asselborn, die Rolle Luxemburgs und der Weltgemeinschaft bei der Verteidigung der Menschenrechte, der Solidarität und der Würde des Menschen vor.
Großen Platz nahm die Podiumsdiskussion ein, die unter dem Motto „Stronger Together for Human Dignity„ stand, die von Shabnam Sabzehi moderiert wurde, ein. Eingeladen waren mit ACAT befreundete ONG`en wie Amnesty, ARA City Radio, Douri, SnJ, LuxEureka. In dieser Podiumsdiskussion berichteten die verschiedenen Vertreter von ihrer jahrelangen Zusammenarbeit mit ACAT im Bereich der Menschenrechte und Menschenwürde. Eine große Rolle dabei spielte auch die bildende Kunst als Stärkung der Resilienz im Kampf um die Menschenrechte. Aus diesem Anlass hatten mehr als ein Dutzend Künstler aus Luxemburg und der Großregion Kunstwerke für ACAT zur Verfügung gestellt, die über den Katalog auf der Homepage: ACAT.lu käuflich erworben werden können.
Patrick Hurst übernimmt von Christina Fabian
Zum Abschluss des offiziellen Teils ergriff dann der neue Präsident Patrick Hurst das Wort und dankte Christina Fabian für den hervorragenden Abend und ihre hervorragende Arbeit in sieben Jahren Präsidentschaft. Es sei sehr schwer in ihre Fußstapfen zu treten. Im Anschluss an die Festveranstaltung fand eine Rezeption für die Mitglieder und Freunde von ACAT statt, bei der bei argentinischem Essen und Getränken neue Projekte und Gedanken ausgetauscht werden könnten.
Am Tag danach fand im Mutterhaus der Franziskanerinnen der Gedankenaustausch mit den benachbarten ACAT Verbänden in Frankreich, Belgien, Schweiz und Deutschland statt. Teilnehmer an diesem Gespräch waren auch eine Gruppen Exilrussen, die wegen des Angriffskrieges ihre Präsidenten ihre Heimat verlassen mussten und nun im Exil auch eine ACAT Gruppe bilden wollen. Zum Abschluss fand dann in der Kapelle der Franziskanerinnen das traditionelle Gebet zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember statt. Zu diesem Gebet hatten sich Vertreter mehrerer Kirchen eingefunden, darunter auch der kath Generalvikar Patrick Muller.
Bodo Bost