Aus der Vergangenheit lernen


Jahresrückblick bei der Vereinigung „Les Amis de la Grèce“

Luxemburg. Auf ein arbeitsreiches Jahr blickte jüngst die Vereinigung „Les Amis de la Grèce“ zurück. „Als Freunde Griechenlands sind wir dazu angehalten, eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, zwischen der großen Kultur des antiken Griechenlands und der aktuellen Situation in Griechenland herzustellen“, sagte Präsident Michel Decker in seiner Begrüßungsansprache. Und weiter: „ Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, in einer Zeit, in der z.B. der Unterricht alter Sprachen aus der Mode gekommen ist, stellt ein wertvolles Instrument dar, um unsere komplexe Zeit von heute zu begreifen.“

In diesem Sinn ist dann auch die 1952 von Professor Henri Muller gegründete Vereinigung ihre letztjährigen Aktivitäten und Veranstaltungen angegangen, die der Vorstand in fünf Sitzungen vorbereitete.

Am 21. April lud er gemeinsam mit der Hellenischen Gemeinschaft Luxemburgs zu einer Präsentation der Odyssee und ihrer Übersetzung aus dem Altgriechischen ins Luxemburgische durch Professor Henri Muller ein. Im Athenäum in Luxemburg zeigte der Jurist und Sprachwissenschaftler Petros Papakalos eindrucksvoll auf, wie aktuell Homers Werk auch heute noch ist, während Dr. André Muller einfühlsam das reiche und beeindruckende Leben seines Vaters Henri Muller (1913-2011) schilderte.

Die Odyssee-Übersetzung erhielten auch Lyzeumsschüler als Anerkennung für ihre Teilnahme an Einführungskursen in die griechische Sprache. Das sechs Bände umfassende reichhaltige Werk ist noch immer zum Preis von 100 Euro erhältlich. Eventuelle Interessenten können sich per Mail (lesamisdelagrece@gmail.com) melden.

Am 27. Oktober – dem Vorabend des „Nein-Tages“ – erinnerten die „Les Amis de la Grèce“ an den 200. Jahrestag der griechischen Revolution von 1821. Im Athenäum sprach Petros Papakalos zum Thema „La Révolution grecque vue d'ailleurs – Politiques et idéologies en Europe avant et pendant la révolution“. Frank Wilhelm, emeritierter Professor der Universität Luxemburg, erläuterte den zahlreichen Anwesenden, wie der luxemburgische Philhellenismus zur Rettung Griechenlands als Wiege der europäischen Zivilisation beitrug.

Die Kollekte des Vortragsabends erbrachte die stolze Summe von 1.000 Euro. Das Geld ging an die unabhängige Organisation „Kapnikos Stathmos Katerinis“, die in Nordgriechenland Solidaritätsprojekte durchführt und Menschen in Not unterstützt.

2023 begannen die „Les Amis de la Grèce“ auch mit den Vorbereitungen für eine (inzwischen ausgebuchte) Reise nach Kreta. Der Besuch der größten griechischen Insel findet im Oktober dieses Jahres statt. Daneben wurden die Mitglieder wiederholt auf interessante Veranstaltungen mit Griechenland-Bezug hingewiesen. Die Generalversammlung hieß sowohl den Aktivitätsbericht von Sekretär Marc Willière als auch die positive Bilanz von Kassiererin Claudine Tockert gut.

Wie gehabt wird sich die Vereinigung „Les Amis de la Grèce“ auch weiterhin der Verteidigung der klassischen griechischen Kultur sowie der Förderung der griechisch-luxemburgischen Freundschaft widmen. Im Aktivitätskalender sind neben der Kreta-Reise und den traditionellen Griechisch-Kursen bereits Konferenzabende zu aktuellen Themen, eine Veranstaltung zur Erinnerung an die Katastrophe von Smyrna im September 1922 sowie ein Konzertabend vorgemerkt. mpw