100 Jahre Kantonalverband der freiwilligen Feuerwehren des Kantons Relingen

100 Jahre Kantonalverband Redingen. Akademische Festsitzung im „Atert-Lycée“.
„Ein Händedruck reicht nicht mehr“

Gleich mehrfachen Grund zum Feiern unter den Mitgliedern der Rettungsdienste gab es am 4. Mai 2013 in Redingen. Denn einerseits kam es zur Übergabe der Schlüssel der neuen Kantonalen Drehleiter sowie einer neuen Ambulanz und eines neuen Kommandowagens und andrerseits beging der Kantonalverband seinen 100. Geburtstag im Rahmen einer akademischen Sitzung.

Zu den Feierlichkeiten, die sich vor bzw. im „Atert-Lycée“ abspielten, war auch zahlreiche Politprominenz erschienen. So hatten u.a. Marco Schank in Vertretung von Innenminister Jean-Marie Halsdorf, die Nordabgeordneten André Bauler, Emile Eicher, Fernand Etgen, Camille Gira und Jean-Paul Schaaf sowie Marc Mamer, Präsident des Nationalen Feuerwehrverbandes mit vielen Verantwortlichen und Mitgliedern der Rettungsdienste und alle Bürgermeister des Kantons Redingen darauf gehalten, der Feierstunde beizuwohnen.
Nach den Begrüssungsworten von Roland Conrardy, Kommandant der Wehr Redingen, stellten Paul HACK, Regionalinspektor und Romain Thiel, Regionalinspektor adj. der Kantone Capellen und Redingen die drei neuen Einsatzfahrzeuge ( eine Drehleiter, ein Ambulanzwagen sowie ein Kommandowagen ) kurz vor. Am 2. August 2011 hatte der Gemeinderat grünes Licht gegeben, um die 23 Jahre alte Drehleiter durch eine neue zu ersetzen. Das 16 Tonnen schwere moderne Fahrzeug mit 286 PS, einer bis zu 30 Meter langen Leiter mit Korb, der für 3 Personen ausgelegt ist, kam rund 640000 Euro zu stehen. 75 Prozent davon wurde subventioniert während die restlichen 25 Prozent von den zehn Gemeinden des Kantons Redingen getragen werden. Genau wie die Drehleiter ist auch der neue Ambulanzwagen mit modernster Technik ausgestattet.
Nachdem Dechant Nico Jans die Fahrzeuge gesegnet hatte, begab man sich unter Anführung des Redinger „Kropemannes“, der extra von seinem Brunnen vor dem Redinger Rathaus herabgestiegen und zum Atert-Lycée gelaufen war, zum Festsaal der Schule, wo Lokalhistoriker Jeannot Neherenhausen das Zepter übernahm und auf humorvolle Art und Weise durch den akademischen Teil der Feier zum 100. Geburtstag vom Kantonalverband Redingen führte. Für die musikalische Umrahmung sorgten derweil ein Saxophonquartett der Redinger Musikschule und vor allem der 20-köpfige „Männerchouer Atert-Daul“.
Mit einem grossen “Danke“ an alle seine Vorgänger und all jenen, welche in den vergangenen 100 Jahre die Geschicke des Kantonalverbandes leiteten, wies Kantonalpräsident Patrick Juncker, der als erster ans Rednerpult trat, auf die Wichtigkeit des Kantonalverbandes hin. Man habe seiet vielen Jahren keine Mühe gescheut, sich für die Mitglieder der Feuerwehren einzusetzen, und das werde in Zukunft auch so bleiben. Das A und O im Feuerwehrwesen bleibe auch nach Inkrafttreten der Reform die Ausbildung. Im Hinblick auf die kommende Aufteilung des Landes in Regionen, was das Rettungswesen betrifft, liess er keinen Zweifel daran, dass der Kantonalverband Redingen in die Nordregion eingebunden werden will. „Wir wollen, dass die Region Norden zu einem starken Element im nationalem Rettungswesen wird“ so Juncker.

Rückblick auf 100 Jahre Kantonalverband

In der Folge blickte Jeannot Nehrenhausen auf 100 Jahre Kantonalverband zurück. Insgesamt 13 Korps gehörten dem Verband zu Beginn an, aber nur sieben nahmen an der Gründungsversammlung teil. Wie der Redner meinte, sei die Begeisterung des Zusammenschlusses, der auf Initiative des Staats vollzogen wurde, nicht grenzenlos gewesen....Der erste Präsident war Jean-Pierre Arens ( 1913-1917 ), der auch Gründungsmitglied des Landesfeuerwehrverbandes 1883 war. Am längsten stand Jean Arens dem Verband vor ( 1934-1968 ). Bis heute zählt der Verband neuen Präsidenten wobei Patrick Juncker während den letzten 11 Jahren dem Kantonalverband vorsteht.
Der Verband habe sich gut entwickelt und zwischendurch mal 24 Korps gezählt. Nach mehreren Fusionen in den vergangenen 10 Jahren sei diese Zahl bis heute auf 18 zurückgegangen 2012 habe der Verb und 520 aktive Feuerwehrleute gezählt. Seit 2007 habe er auch ein eigenes Kantonalbüro, und zwar in Grosbous.
Ein Händedruck als Dankeschön reiche heutzutage nicht mehr aus, so Marco Schank. Deshalb sei es wichtig, dass eine Reform des Rettungswesens komme. Bis Ende Juni sollen die vier Landesregionen definiert und bis Ende des Jahres das neue Gesetz auf den Instanzenweg gegeben sein. Regierung, Gemeinden und Feuerwehrleute müssten gemeinsam eine Struktur auf die Beine setzen, die nachhaltig funktioniert. Das sein man den bürgern im Land schuldig, so Schank.
Marc Mamer rief seinerseits die Verantwortlichen der verschiedenen Korps auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie man sich in Zukunft im Rahmen der Reform organisieren will. Fähige Leute, die auch Verantwortung übernehmen wollen, gebe es nie zu viel.
Im Namen der 10 Gemeinden des Kantons Redingen überbrachte Henri Mausen, Bürgermeister von Redingen dem Kantonalverband die besten Glückwünsche und nach Erklärungen über ein neues Einsatzzentrums für die Rettungsdienste in Redingen lud er alle Anwesenden zu einem Umtrunk ein.

( Fotoen: Guy Conter Textquelle Luxemburger Wort )