Wird man sich 2014 den Forderungen der ALEM annehmen?

Luxemburger Medizinstudenten haben große Erwartungen an das kommende Jahr.

In der Jahreshauptversammlung der „Association Luxembourgeoise des Étudiants en Médecine“ war man sich einig, dass 2014 ein außerordentliches Jahr für die Medizinstudenten in Luxemburg sein wird. Das neue Regierungsprogramm sowie die wahrscheinliche Gründung einer „Luxembourg Medical School“ (LMS) öffnet der ALEM neue Handlungsräume, so Sébastien Rinaldetti, Sprecher der ALEM.
In ihrer „Démographie Médicale du Luxembourg“ forderte die ALEM, dass es eine zentrale Struktur geben muss, die den jährlichen Bedarf an Ärzten in den einzelnen Fachbereichen dokumentiert und zukünftige Mediziner entsprechend orientiert. In diese Richtung scheinen die Absichten der neuen Regierung laut dem Regierungsprogramm auch zu gehen.
Große Erwartungen hat die ALEM an der Gründung der „Luxembourg Medical School“. Die Krankenhäuser bauen ihre Lehrfunktionen zwar weiterhin aus, aber die Rahmenbedingungen für Medizinstudenten im Luxemburger Gesundheitswesen sind alles andere als einladend. Gerade im Bereich der Medizin bewegen sich Medizinstudenten in Luxemburger Krankenhäusern ohne jeglichen rechtlichen Rückhalt in Form von Statuten. Die Gründung einer LMS würde Forderungen dieser Art neues Gewicht verleihen. In dem Sinne begrüßt die ALEM die derzeitige Zusammenarbeit mit dem „Comité de Pilotage“ für die Planung der LMS. Prof. Ludwig Neyses, Projektleiter der LMS und geladener Gast der diesjährigen Hauptversammlung, gewährte den Anwesenden in seinem Vortrag einen interessanten Einblick in die Projektplanung der Medical School.
In einem weiteren Vortrag gab Paul Delaunois, Generaldirektor von ‚Médecins sans frontières‘ spannende Einblicke in die Arbeiten, Einsatzbereiche und Projekte der ‚Ärzte ohne Grenzen‘ in den Krisengebieten der Welt.
Die Aktivitäten der ALEM sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen. Der Bereich „Public Health“ erfuhr unter der Leitung von Caroline Limpach einen beträchtlichen Ausbau. Neben der Organisation von „Petzikliniken“ wurden eine Besichtigung des „Centre de Convalescence“ in Colpach und eine Teilnahme am „Relais pour la Vie“ ermöglicht. Außerdem wurde ein Vortrag von Dr. Sujit Kumar Brahmochary , Präsident des „ Institute for Indian Mother and Child“ organisiert. Des Weiteren erstellte die ALEM eine Grundsatzerklärung zum Thema „Erste Hilfe im Führerschein“. Den einzelnen politischen Parteien wurde ein Fragebogen zugeschickt, um deren Standpunkt zu dieser Thematik in Erfahrung zu bringen. Kenntnisse über Erste Hilfe sieht die ALEM als Grundrecht für jeden Bürger an. Die Führerscheinausbildung scheint der effektivste Weg zu sein, dieses Wissen flächendeckend an die Bevölkerung weiterzugeben.
Im Bereich ‚Medical Education‘ beteiligt sich die ALEM am „Comité de Pilotage“ der LMS, organisierte unter der Leitung von Charles Gieres Informationsveranstaltungen im Rahmen der „Foire de l’Étudiant“, sowie an der Uni.lu und an einzelnen Gymnasien. Außerdem wurde ein Ratgeber für den oft komplizierten Wechsel vom ersten Jahr Medizin an der Uni.lu zu einer deutschen Universität erstellt. Neu ist der Umstand, dass CEDIES mit der Broschüre ‚Métiers de la Santé‘ nicht mehr eine Orientation, sondern lediglich eine Information der Schüler erreichen will. Interviews mit Medizinstudenten aus den einzelnen Unistädten, sowie Vergleiche der verschiedenen Ausbildungssystemen unserer Nachbarländer als auch Österreich, die von der ALEM stets zu Verfügung gestellt wurden, werden nicht mehr publiziert. Solche Informationen müssen zukünftig verstärkt von der ALEM propagiert werden.
Die ALEM nahm Anfang März an der Generalversammlung der IFMSA in Baltimore und Washington DC teil, zum Thema „ Advocacy and the Physician-in-Training“. Die IFMSA ist mit rund 1,2 Millionen Medizinstudenten aus über 100 Ländern weltweit die größte Studentenorganisation. Diese Veranstaltung stellt jedes Jahr ein Höhepunkt für die ALEM dar, weil sie wertvollen Wissensaustausch mit anderen Nationen ermöglicht.
Um ein breiteres Publikum zu erreichen hat die ALEM ihre Präsenz in den sozialen Medien weiter ausgebaut. So ist die Luxemburger Medizinstudentenorganisation neben ihrer Homepage nicht mehr nur auf Yahoo-Infomail und Facebook präsent sondern auch auf Twitter, Instagram und Youtube.
Am Ende der Jahreshauptversammlung stellte sich das neue Komitee mit vielen neuen Gesichtern vor. Isabelle Jung (Brüssel) übernimmt, nach vier arbeitsintensiven Jahren als Sekretärin der ALEM, die Repräsentation des „3e cycle“. Nach zwei sehr engagierten Jahren als Präsident der ALEM wurde Jorge Rodrigues Batista (Straßburg) von Charles Gieres (München) abgelöst.