Bewegendes Jahr für die ALEM

Luxemburger Medizinstudenten geben einen Rückblick auf ihre Forderungen und Aktivitäten:

Nach der Hauptversammlung der „Association Luxembourgeoise des Etudiants en Médecine“ (ALEM) im „Centre d'Intervention et de Formation des secouristes-ambulanciers de la Croix-Rouge“ in Hollerich am vorigen Sonntag (23.12.12), steht für den Vorstand fest, dass 2013 ein noch bewegenderes Jahr für die ALEM sein wird als 2012. Diese Zusammenkunft stand dieses Jahr unter dem Thema des Referenzarztes. Die Medizinstudenten hatten somit die Gelegenheit, in einem äußerst interessanten Vortrag, gehalten von Dr. Jil Koullen, in dieses komplexe Thema initiiert zu werden.

Die Verantwortlichen der ALEM konnten auf einen gefüllten Aktivitätskalender zurückblicken. Angefangen hat das vergangene Jahr mit der Veröffentlichung der „Démographie médicale du Luxembourg 2011“, die den drohenden Ärztemangel in Luxemburg aufdeckte. Welche zukünftigen Maßnahmen von den verantwortlichen Ministerien getroffen werden, um diesem Trend entgegen zu wirken, wird von der ALEM gut im Auge behalten. Neben dieser Problematik, setzt die ALEM sich entschlossen dafür ein, dass in den luxemburger Krankenhäusern klar definierte Statuten für Medizinstudenten erstellt werden und den Medizinstudenten auch eine finanzielle Entschädigung für ihre Famulaturen in den Krankenhäusern angeboten wird. In den Nachbarländern besteht diese Art von Anerkennung schon etwas länger. Momentan verdienen Medizinstudenten in unseren Krankenhäusern nämlich nichts. Diese Forderungen sind lediglich ein logischer Schritt für ein Land das einen Bachelor in Medizin planen will und dessen Krankenhäuser sich zunehmend mit Universitätskliniken vernetzten. Begegnungen mit der „Fédération des Hôpitaux Luxembourgeois“ (FHL) sind diesbezüglich für 2013 geplant.

„Santé publique“

Neben der schon etablierten und bei Kindern besonders beliebten „Petziklinik“, wird 2013 der Bereich „Santé publique“ mit neuen zusätzlichen Aktivitäten ausgebaut. Dazu gehört unteranderem die Teilnahme der ALEM am „Relais pour la Vie“, die auch Studenten aus anderen Studienrichtungen die Gelegenheit geben soll mitzulaufen.
Die Kampagne „Erste-Hilfe im Führerschein“, die der ALEM schon lange am Herzen liegt, soll 2013 endlich gestartet werden. Die Verantwortlichen der ALEM sind der Meinung, dass der Staat den angehenden Autofahrern das Erlernen von Leben rettenden Maßnahmen nicht vorenthalten darf. Dieses Wissen würde den Bürgern auch im Alltag zu gute kommen.

Nationale und internationale Vernetzung

Die ALEM bemüht sich den Medizinstudenten so früh wie nur möglich beratend zur Seite zu stehen. Vergangenes Jahr stand den angehenden Medizinstudenten, während der „Foire de l’étudiant“, für jedes Studienland ein Mediziner bereit, der Antwort und Rede stellen konnte. Bemerkenswert ist der immer größer werdende Anteil an Medizin interessierten Schülern, die sich mit zahlreichen Fragen an die ALEM wenden. Außerdem organisierte die ALEM zahlreiche Informationsveranstalltungen an der Universität Luxemburg und Gymnasien im ganzen Land.
Allen Medizinstudenten, die Gelegenheit zu geben an den Internationalen und europäischen Studentenversammlungen der „International Federation of Medical Students‘ Associtations“ (IFMSA) teilzunehmen, war auch in diesem Jahr wieder Pflichtprogramm. Während die ALEM 2012 nur beim europäischen Treffen in Prag anwesend war, werden 2013 unteranderem die internationalen Versammlungen in Baltimore (USA) im März und in Chile im August auf dem Programm stehen.

Noch mehr Einsatz für 2013

Neben den vorhin schon erwähnten Projekten, begrüßte der Präsident auch die zwei neuen Vorstandsfunktionen „Responsable 3e cycle“ und „Responsable Publications“. Nach 4 Jahren im Vorstand der ALEM, 3 davon als Vize-Präsident, nimmt Sébastien Rinaldetti die neue Funktion „Responsable 3e cycle“ an, um auch den luxemburgischen Assistenzärzten Unterstützung und Rückendeckung durch die ALEM zu ermöglichen. Diesbezüglich setzt sich die ALEM dafür ein, dass den an Forschung interessierten Assistenzärzten, finanzielle Unterstützung angeboten wird. Bis jetzt profitieren überwiegend Biologen von den vom „Fond National de la Recherche“ (FNR) finanzierten PhD und Post-doc Stipendien. Wie in den Nachbarländern üblich, soll auch Assistenzärzten in ihrer Forschung unter den Arm gegriffen werden und das nicht erst auf Umwegen eines PhDs, denn Akademiker im Bereich Medizin werden in Zukunft in Luxemburg dringend gebraucht.

In einem Brief an den Hochschulminister sowie an die luxemburgische Universität, bot die ALEM Unterstützung an bzw. forderte Mitspracherecht in der Planung einer Ausweitung des Medizinstudiums in Luxemburg. Außerdem wird sich die Medizinstudentenvereinigung energischer dafür einsetzen, dass die Orientierung der Studenten nicht nach dem Gymnasium abrupt aufhört. Da Medizin nur im Ausland studiert werden kann, verliert die ALEM fast jeglichen Kontakt mit den über 700 Medizinstudenten. Nur das Hochschulministerium besitzt, durch CEDIES, die nötigen Kontaktdaten, nutzt sie aber nicht zur Orientierung der Studenten – wo, welche und wie viel Ärzte in Luxemburg gebraucht werden. Die Konsequenzen werden in den kommenden Jahrzenten noch spürbarer werden!

Soziale Aktivitäten sollen für 2013 weiter ausgebaut werden und die Facebook Gruppe, die bereits über 200 Medizinstudenten miteinander vernetzt, soll weiter reichlich Zuwachs erhalten.
Der weiterhin amtierende Präsident bedankte sich bei allen Anwesenden und ergänzte, dass er sich über die Entwickelung der ALEM sehr freue. Die Kandidaturen für das kommende Jahr wurden alle angenommen und der Kassenbericht wurde für gut empfunden. Letztlich wünscht die ALEM seinem ehemaligen Präsidenten (2009-2011) und Webmaster Nelson Nascimento Dias alles Gute nach 5 Jahren im Vorstand der ALEM.